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Steckbrief Luchs

Der Luchs auf einen Blick

Systematik

Klasse – Säugetiere (Mammalia)

Ordnung – Raubtiere (Carnivora)

Familie – Katzen (Felidae)

Gattung – Luchs (Lynx)

Art – Eurasischer Luchs (Lynx lynx)

Weitere Arten der Gattung

Kanadaluchs (Lynx canadensis)

Rotluchs/Bobcat (Lynx rufus)

Pardelluchs/Iberischer Luchs (Lynx pardinus)

Größe

Schulterhöhe: 50-70 cm

Kopf-Rumpf-Länge: 85-110 cm

Schwanzlänge: 15-20 cm – charakteristisches schwarzes Ende

Gewicht

15-25 kg (Harzpopulation)

Erkennungsmerkmale

hochbeinig, etwa schäferhundgroß, 4 cm lange Haarbüschel (Pinsel) an den Ohren, ausgeprägter Backenbart, Stummelschwanz mit schwarzer Spitze

Fellfärbung

Sommer: rötlich-braun mit dunklen Flecken

Winter: grau-beige mit dunklen Flecken, Kinn- und Bauchfell sind cremeweiß. Die Intensität der Fleckenzeichnung variiert zwischen Individuen stark.

Lautäußerungen

Paarungsruf: sehr lautes, kurzes, heiseres Miauen in regelmäßigen Abständen (beide Geschlechter) Paarungsruf anhören

Locken der Jungtiere: ähnlich dem Paarungsruf aber sehr viel leiser

Drohlaut: tiefes Grollen (ähnlich dem Knurren eines Hundes) oder Fauchen    

Höchstalter

in der freien Wildbahn bis 17 Jahre,

in Gefangenschaft teilweise über 20 Jahre

Raum-Zeit-Verhalten

Einzelgänger mit festen Territorien, in denen fortpflanzungsfähige Luchse desselben Geschlechts nicht toleriert werden (intrasexuelle Territorialität),

 

Streifgebietsgröße

Männchen: 100-300 km²

Weibchen: 100-200 km²

Aktivitätszeit

vor allem Dämmerungsphasen und in der Nacht, seltener am hellen Tag.

Geschlechtsreife

Luchsin mit etwa 21 Monaten, Kuder mit etwa 33 Monaten

Ranzzeit (Paarungszeit)

Februar - April

Tragezeit

68 – 72 Tage

Wurfzeit

zwischen Mai und Juni

Geburtsgewicht

240 - 300 Gramm

Anzahl Junge

1 – 4 (in seltenen Ausnahmen 5)

Aufzucht der Jungtiere

Jungtiere werden ca. 3 Monate gesäugt und können der Mutter mit etwa 8 Wochen zum gerissenen Beutetier folgen. Der Kuder beteiligt sich nicht an der Jungenaufzucht.

Mit 10 - 11 Monaten erfolgt die Trennung von der Mutter

Lebensraum

bevorzugt große wildreiche Waldgebiete, besiedelt in seinem Verbreitungsgebiet alle Waldtypen und Klimazonen; außerdem Nutzung der reich strukturierten Kulturlandschaft durch höhere Rehwilddichten möglich

Verbreitung

ursprünglich in nahezu ganz Europa (Pardelluchs auf Iberischer Halbinsel). Heute in Mittel- und Westeuropa verinselte Kleinvorkommen

Populationsdichte

die Anzahl der Luchse pro Flächeneinheit ist durch das Territorialsystem begrenzt und ist abhängig vom Nahrungsangebot; in Westeuropa ca. 1 - 4 Luchse pro 100 km² incl. Jungtiere.

Schutzstatus

Washingtoner Artenschutzabkommen: Anhang II, der Handel mit Luchsen und Erzeugnissen aus diesen unterliegt strengen Auflagen.

EU-Richtlinie 92/43/EWG (sog. FFH-Richtlinie): Anhang II und IV. Besonders geschützte Art von gemeinschaftlichem Interesse.

Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG)/ Bundesartenschutzverordnung: Besonders geschützt, vom Aussterben bedroht

Bundesjagdgesetz (BJagdG): Ganzjährige Schonzeit  

Nahrung

der Luchs ist ein reiner Fleischfresser, seine Hauptbeute sind Paarhufer wie das Reh (ein Luchs erbeutet i.d.R. etwas mehr als ein Tier dieser Größe pro Woche); aber auch junges Rotwild, Mufflon etc.. Div. kleinere Säugetiere haben eine geringe Bedeutung im Nahrungsspektrum

Jagdverhalten

Anschleich- und Überraschungsjäger; enormes Sprungvermögen, sehr schnelle kurze Sprints, keine langen Hetzen. Die Tötung der Beute erfolgt durch einen gezielten Biss in die Kehle.